Sr. Susanna v/o Speranza

 

Grüß Euch Gott!

Ich bin Susanna und leb in und mit einer franziskanischen Ordensgemeinschaft in Wien Simmering. Wie’s dazu kam? Es begann mit einem überbuchten Flugzeug, durch den mein Urlaub ganz anders wurde als geplant (da Flugzeug überbucht)… mit dem plötzlichen Wunsch, in Taizé in die Stille zu gehen, obwohl ich mir noch kurz vorher gedacht hatte, „wer wird denn schon so dumm sein und nach Frankreich fahren, um still zu sein?“ … mit der Stille … mit Gott, der in der Stille auf einmal so greifbar, so nah – ein DU wurde … mit einer Liebe, die unbeschreibbar ist – und alle bisherigen Pläne umwarf … und auf Antwort wartet.

Damals schwebte ich auf „Wolke 7“, wer von euch kennt das nicht … (für die ganze Geschichte schaut euch das unten angefügte youtube-Video an)

Wer hoch schwebt, kann leicht fallen – und so bin ich vielmals gefallen, habe gezweifelt, gefragt, wollte alles hinschmeißen …

Aber etwas hielt mich … Es war wohl Seine Stimme, Sein Rufen, Seine Liebe, die mich nicht losließen und loslassen und mich auffordern, mich immer tiefer einzulassen auf diesen Weg der Nachfolge.

Das Leben in meiner Franziskanischen Gemeinschaft in der Spannung zwischen Tun und Sein, zwischen Ich und Wir, zwischen dem Ideal und der Realität ist eine ständige Herausforderung. In der Nachfolge gibt es keinen Schaukelstuhl. Aber in der Nachfolge ist mir ein Leben in Fülle verheißen – nicht nur in der ewigen Heimat. Leben in Fülle erlebe ich auch hier und jetzt – ich hoffe und wünsche Euch, dass Ihr das auch immer wieder erfahren könnt!

Ja, und jetzt bin ich auf dem Weg, Seelsorgerin für und – ich hoffe – mit Euch Arcaden zu werden. Anfangs war Journeys Anfrage eine ziemliche Überraschung. Die Welt von Studentinnenverbindung war mir so fremd, die Aufgabe war mir zu groß. Im Nachhinein erinnert es mich an die Berufungsgeschichten in der Bibel. Da ist die erste Reaktion auf Gottes Anruf meist „Das macht mir Angst!“, „Das kann ich nicht!“, „Such wen anderen!“ Was mich „bestochen“ hat, war der Hinweis, dass Arcadia das Frauenprojekt EXIT, das sich für die Bekämpfung von Zwangsprostitution in Österreich einsetzt, durch Benefizveranstaltungen unterstützt. Das war für mich ein Zeichen, dass Gott mit im Spiel ist. Denn seit einiger Zeit unterstützt unsere Gemeinschaft in allen Ländern, wo wir Schwestern leben, Projekte für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution. Das konnte kein Zufall sein. Auch mir persönlich ist ein Einsatz für Menschen, die am Rand der Gesellschaft oder der Welt stehen, ein großes Anliegen (s. auch https://www.youtube.com/watch?v=GU2XAgHjqqs). Das ist auch der Grund, warum ich den Beruf der Sozialarbeiterin gewählt habe. So ließ ich mich auf die Anfrage ein – und bin nun dankbar, mit so vielen lieben Menschen unterwegs zu sein!

Eure Susanna

 

Ps. Wer mehr über meinen Weg in die und in der Gemeinschaft erfahren möchte, kann das hier tun: https://www.youtube.com/watch?v=ngCQ5D8vjs8